Es ist kein Geheimnis, dass in der Stadt Zürich das erste Wort, welches ein Kleinkind sagt, «Züri» und nicht der Name eines Elternteils ist. Zudem könnte man meinen, dass hier blaues statt rotes Blut fliesst. In der einen Hand einen Tirggel und in der anderen eine leckere «Elfbar Blue Raspberry Ice», begaben wir uns auf die Suche nach der gemeinsamen DNA aller Zürcher*innen.
Das Züri-Wappen ist mehr als ein Wappen, denn es kann auch als See oder Segel gelesen werden. So werden die Attribute des Zürcher Segelclubs in einem Wappen vereint. Aber genug Lokalpatriotismus! Ich bin Aargauer, im Aargau steht schliesslich das Wasserschloss!
Nicht durch Zufall, sondern durch einen Windstoss, der mein Laptop zu Fall brachte, wurden die Wäpplein gedreht und siehe da. Wir waren ganz durch den Wind. Nicht nur kostete der kaputte Laptop ein Vermögen, nein, es war dieser Wind, der wehte und an den Wäpplein drehte, sodass er sie zum Tanzen brachte und ein Plakat stanzen liess. Wir fanden heraus, dass je nach Windstärke der Laptop so stark davon weht, dass es ihn 90, 180 oder 270 Grad dreht und damit auch die Wäpplein. Dadurch ergaben sich unterschiedliche Stanzmuster.
Mit Hilfe von Noé Gogniat (VC Student), der unseren Laptop reparierte, kamen wir wieder auf Kurs und konnten das Prozedere der Drehung automatisieren. Am Ende prägte das Wappen, das die Stadt prägt, auch die scheinbare Prägung unseres Plakats. Den visuellen Effekt sieht man aber nur aus der Ferne, vom Schiff aus.
Für die Präsentation wurden wir ins Clubhaus des Zürcher Segelclubs eingeladen. Es befindet sich in der Nähe des Bahnhofs Stadelhofen, ein Bahnhof, an dem man «besser kein Auge machen» sollte. Das Clubhaus ist zudem augenscheinlich nahe am Wasser gebaut. Es ist ein grosszügiges Haus, das auch auf den Präsidenten abgefärbt hat, der uns herzlich begrüsste. «Catch waves not feelings!» Es war noch nicht einmal Juli, und trotzdem dröhnte der Song «Perfekte Welle» durch die Boxen.
Für mich war die Zusammenarbeit mit Dennis sehr bereichernd. Wir haben uns menschlich sowie gestalterisch sehr gut ergänzt. Gleich dem Blau und Weiss des Züri-Wappens. Nach diesem Projekt kann ich klar sagen, ja, Gestaltung macht Brockmann, aber ich würde lieber Wasser als mein Leben dafür lassen.
Weshalb wir nur auf der Shortlist landeten? Vielleicht, weil das Plakat gar nicht geeignet wäre für ein teures Pflaster wie Zürich, denn in der Produktion wäre es viel zu günstig. Es ist nur aus einer Form, einer Farbe und einem Papier aufgebaut.