Critical Coding

Die digitale Umwelt befindet sich in einem steten Wandel. Technologie durchdringt immer schneller den Alltag. Eben noch Sichtbares verschwindet hinter opaken Oberflächen. Digitale Plattformen verknüpfen Menschen permanent miteinander, Daten werden beiläufig gegen Informationen eingetauscht. Je komplexer, kleiner und unsichtbarer die Technik wird, desto weniger verständlich erscheinen ihre Hintergründe. Mit dem Aufkommen Künstlicher Intelligenz und synthetisch erzeugter Inhalte stellt sich verstärkt die Frage nach den Rollen im Kontext dieses Wandels.

Gestaltung bewegt sich an Schnittstellen: zwischen Mensch und Maschine, zwischen Analogem und Digitalem, zwischen sichtbarer Oberfläche und verborgener Funktionalität. Interfaces, Hintergründe und Zusammenhänge werden analysiert, erforscht und gestaltet.

Der Schwerpunkt Critical Coding nähert sich dem digitalen Wandel aus zwei Perspektiven: Zum einen werden Veränderungen kritisch beobachtet, analysiert und untersucht. Zum anderen entsteht eine Praxis im Sinne eines Handwerks, das eigene digitale Werkzeuge hervorbringt. Dabei kommen Codes, Geräte und Software experimentell zum Einsatz; Erfahrungen werden geteilt, Open Source-Tools genutzt und autodidaktische Lernformen gepflegt. Der Begriff «Tool» wird weit gefasst – nicht nur als Script, das algorithmische Formen auf dem Screen generiert, sondern als Bindeglied in der Transformation von Input und Output.

Critical Coding qualifiziert nicht zwingend zu professionellem Programmieren, vermittelt jedoch grundlegende Fähigkeiten, um aktiv an digitalen Entwicklungen teilzuhaben.