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[DE]

Eine [subjektive] Auseinandersetzung mit dem kreativen Prozess

Was inspiriert mich und wie gehe ich mit visueller Inspiration um? Wie beeinflusst mein subjektiver Erfahrungshorizont diesen kreativen Prozess? Und: Wie könnte ich ein historisches Archiv nutzen, um meinem Prozess einen neuen Schub zu geben?
Gemäss meinen Beobachtungen gibt es in der heutigen Welt die Tendenz zu einer weltweiten Standardisierung. In der Gestaltung empfinde ich diese Standardisierung durch die Populärkulturen und sozialen Medien als grossen Verlust für die Diversität. In meiner Masterarbeit stelle ich mir unter anderem die Frage, wie ich mir ein historisches Archiv zunutze machen kann, um meinem kreativen Prozess einen neuen Schub zu geben.
Basierend auf historischen Textilmusterbüchern aus Lyon entstanden experimentelle Ansätze kreativer Prozesse. Einerseits entstand das Buch «Aktion» mit einer neuen, subjektiven Katalogisierung des historischen Materials; andererseits setzte ich mich mit Assoziationen diverser Personen auseinander und konfrontierte diese historischen Musterbücher mit meinem eigenen kuriosen Fotoarchiv. Diese beiden Experimente habe ich im zweiten Buch «Reaktion» festgehalten. Darin funktionieren die Stoffmuster als Auslöser, um Assoziationen zu generieren und meine Fotos aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Durch die Zusammenstellungen ergeben sich unerwartete Gegenüberstellungen, und die Bilder erhalten plötzlich eine neue Präsenz. Neben den praktischen Experimenten beschäftige ich mich in meiner Thesis mit der Kreativitätsforschung, dem kreativen Prozess und künstlerischen Arbeiten, die sich mit Archiven beschäftigen.
Während meiner Arbeit zeigte sich, wie wichtig es ist, gewohnte Muster aufzubrechen und der Kreativität genügend Platz und Zeit zu lassen, damit Unerwartetem genug Raum bleibt. Assoziationen haben viel Potenzial im kreativen Prozess, sie helfen, Inspiration neu zu betrachten, und öffnen Gedanken- und Bilderräume.

[EN]

A [subjective] exploration of the creative process

What inspires me and how do I deal with visual inspiration? How does my subjective horizon of experience influence this creative process? And how could I use a historical archive to give a new stimulus to my process?
According to my observations, there is a tendency towards global standardization in today's world. In terms of design, I perceive this standardization through popular culture and social media as a great loss of diversity. In my master thesis I ask myself, among other things, how I can make use of a historical archive to give a new stimulus to my creative process.
New experimental approaches to creative processes were developed based on historical textile pattern books from Lyon. On the one hand, the book "Action" was created with a new, subjective catalogue of the historical material; on the other hand I dealt with the associations of various people and confronted these historical pattern books with my own unusual photo archive. I recorded these two experiments in the second book "Reaction". In it, the fabric patterns function as triggers to generate associations and to view my photos from a new perspective. Through the compositions, unexpected juxtapositions arise, and the pictures suddenly acquire a new presence. In addition to the practical experiments, my thesis deals with creativity research, the creative process and artistic works that deal with archives.
During my work it became clear how important it is to break up familiar patterns and to give creativity enough space and time to allow the unexpected to take place. Associations have a lot of potential in the creative process, they help to look at inspiration in a new way and open up space for thoughts and images.

Joanna Meister
MA-Diplom 2020
Mentorat Prof. Alex Hanimann, Jonas Voegeli

Editorial Design
Artefact 1 — „Aktion"
195×265mm
368 Seiten
Olin 120g/m²
Artefact 2 — „[Re]Aktion"
183.33 × 265mm
352 Seiten
Profimatt 1.0 90g/m²
Translucent 80g/m²
Stoffmuster/Lyoner Musterbücher © Schweizerisches Nationalmuseum
Fotografie Joanna Meister

joannameister.ch