Visual Communication

[DE]

Es ist wichtig, zu verstehen, dass in der Welt, in der wir momentan leben, kulturschaffend zu sein grundsätzlich ein prekärer Zustand ist. Aber «kulturschaffend» selbst ist ein Wort, das dem Verständnis einer fremden Ordnung angehört. Uns interessiert es nicht, Kultur zu «produzieren». Wir schaffen nicht «etwas» für jemanden, sondern für uns zusammen. Unsere Logik folgt also nicht dem stabilen Handel von austauschbaren Zeichen und Produkten. Im Gegenteil: Menschliche Erfahrungen wachsen aus Visionen unserer Zeit heraus. So, wie wir beeinflusst sind von allem, was uns umgibt. Symbolischer Austausch ist mehrdeutig, nicht kategorisierbar. Wenn das Plakat zuverlässig ein Gefühl für einen Ort oder ein Programm vermitteln kann, sollte es auch möglich sein, einen glaubwürdigen Ort zu erschaffen, der allerdings nur durch seine Bekanntgabe im Plakat existiert. In diesem Sinne werde ich in meiner BA-Diplomarbeit auf der Basis eines fiktiven Klubs Plakatreihen erstellen, die dessen Identität nicht nur vermitteln, sondern ihn auch konstituieren sollen.
Der Rangler Club vergibt jedes Jahr einem Grafiker die Aufgabe, die Plakate für das Programm des Klubs zu entwerfen. Dieses Jahr war ich der Auserwählte. Der Rangler Club ist auch für seine grosse Diversität an elektronischen Musikgenres bekannt. So sind auch die Poster, die ich gestaltet habe, von dieser grossen Vielfältigkeit geprägt. Es war mir wichtig, die verschiedenen Musikgenres und Vibes aufzunehmen und in einem visuellen Gesamtbild wiederzugeben. Der Rangler Club ist jeweils drei Monate im Jahr geöffnet. Welche Monate das sein werden, bleibt dabei stets ein Geheimnis – es sind auch nie dieselben wie im Vorjahr. Die Mitarbeitenden des Klubs und der Grafiker sind die Einzigen, die eingeweiht werden. In meinem Fall waren es der Juli, April und Dezember. Ich hatte also das Vergnügen, für drei spannende Monate Klubplakate zu gestalten.

[EN]

It is important to understand that in the world we currently live in, being a cultural creator is fundamentally a precarious state. But “creating culture” itself is a word that belongs to the understanding of a foreign order. We are not interested in “producing” culture. We do not create “something” for someone, but for ourselves. So our logic does not follow the stable trade of exchangeable signs and products. On the contrary: human experiences grow out of the visions of our time. Just as we are influenced by everything that surrounds us. Symbolic exchange is ambiguous, cannot be categorised. If the poster can reliably convey a feeling of place or a program, it should also be possible to create a credible place, which, however, only exists through its announcement on the poster. With this in mind, I will create poster series based on a fictitious club in my BA thesis, which should not only convey its identity, but also constitute it.
Every year the Rangler Club assigns a graphic designer the task of designing the posters for the club’s program. This year I was the chosen one. The Rangler Club is also known for its great diversity of electronic music genres. So the posters I designed are also characterized by this great diversity. It was important to me to record the various music genres and vibes and to reproduce visually. The Rangler Club is open three months a year. Which months these will be remains a secret - they are never the same as last year. The employees of the club and the graphic designers are the only ones inaugurated. In my case it was July, April and December. So I had the pleasure of designing club posters for three exciting months.