Visuelle Kultur Schweiz – Amateurgrafik
Wenn ich meinem Vater Arbeiten von mir oder meinen Kommilitonen zeige, versteht er in der Regel nicht, was das Konzept war – manchmal versteht er sogar nicht einmal, um was es geht. Jedoch die Anzeige des Metzgers versteht er ohne zweimal hinzuschauen. Aber es ist nicht nur mein Vater, der so reagiert, sondern auch andere Personen, die sich nicht im Umfeld des Designs oder der Kunst bewegen. Was ich an der visuellen Kommunikation spannend finde, sagt meinem sozialen Umfeld überhaupt nicht zu. Ich persönlich bin im Zwiespalt zwischen meiner visuellen Kultur, mit der ich aufgewachsen bin und mit meiner jetzigen Ausbildung als professioneller Grafiker.
Von Sachkennern wird Schweizer Grafik landläufig mit dem traditionellen «Swiss Style» und sorgfältiger Typografie in Verbindung gebracht. Parallel dazu aber prägt das weite Feld der Werbegrafik (Gebrauchsgrafik) das öffentliche Bild der Schweiz. Diese gestalterischen Produkte werden häufig von Amateuren produziert. Wie unterscheiden sich die Resultate? Wie gehen Amateure vor? Das untersucht meine Arbeit. Man erhält einen Einblick in einen Bereich, der in der Visuellen Kommunikation kaum behandelt wird. Unter anderem wird auch ein Teil der schweizerischen visuellen Kultur gezeigt mit dem die meisten Leute alltäglich in Berührung kommen. Das Magazin DIY und der Mini-Dokumentarfilm zeigen auf, mit welcher visuellen Sprache sie kommunizieren.